Habt Ihr schon jemals ein Tier erlebt, das bis zur
Bewegungsunfähigkeit frisst.... abgesehen von diversen Schoßhunden
und Stubentigern? Denkt mal darüber nach, wann Ihr je von einer
Tiergattung gehört hätten, die freiwillig chemisch aufbereitete
Nahrung zu sich nimmt oder sich mit Genuss Gift zuführt.
Der Mensch gehört zu den
Säugetieren, er unterscheidet sich angeblich von anderen Spezies
durch sein Gehirn, er hat die Fähigkeit eines Ich-Bewusstseins und
das Potential zum Kreativ sein.
Allerdings denke ich trotzdem, dass
er eine Fehlplanung ist. Dass der Mensch Kriege aus Machtgier führt,
das verwundert mich gar nicht so sehr, denn das ist auch im Tierreich
Thema Nummer Eins. Es geht nur ums Fressen oder Gefressen werden und
um die Vergrößerung des Territoriums, egal wohin man sieht. Selbst
ein Virus hat nichts anderes im Kopf, als Macht über seinen Wirt zu
erlangen, um sich zu vermehren. Ähnlich wie die ersten Europäer,
die in Amerika kaum angekommen, anfingen die Indianer (also ihre
Wirte) platt zu machen.
Aber was ist in die Menschen
gefahren, aus Gründen der Religion zu kämpfen?
Wenn wir uns nüchtern das Ziel jeder
Religion ansehen: als spirituell gewachsener Mensch am Ende seines
Lebens da zu stehen (ganz salopp ausgedrückt), dann frage ich mich,
ob der Weg dorthin nicht völlig egal ist.
Ich meine, es ist doch absolut
schnurz und piep, ob 3+1, 2+2, 5-1 oder 1+3 4 ist, oder?
Aber der Homo sapiens macht daraus
riesige Debatten und Kriege.
Wo wir vorhin schon mal beim Essen
waren. Anders als die Tiere, die ihre Speisen roh und ungewürzt zu
sich nehmen, haben wir die wunderbare Begabung Tolles aus diversen
Zutaten zu zaubern. Wir schafften es mit der Zeit sogar, Lebensmittel
haltbar zu machen, erst durch Benutzung künstlicher Kälte, später
durch künstliche Zusätze.
Ist Euch schon einmal aufgefallen,
wie irrelevant die Ablaufdaten geworden sind? Richtig Angst bekomme
ich wenn die Milch einen Monat nach Ablaufgrenze immer noch nicht
sauer ist.
Als ich zum ersten Mal nach
Deutschland kam, verging mir der Appetit ein wenig, als ich in einem
Lokal auf der Speisekarte entdeckte, dass die dort kredenzte Wurst
Phosphate enthält..... beginne ich etwa im Dunkeln zu leuchten, nach
Verzehr derselben? Was allerdings dem Fass den Boden ausschlug, war
was ich letztens in einer niedlichen Waldschenke nach einem
erbaulichen Spaziergang zu sehen bekam:
Die Speisekarte wurde mir gereicht
und auf den ersten beiden Seiten fand ich eine Aufschlüsselung von
chemischen Zusätzen, in folgender Art (bitte nagelt mich nicht an
den tatsächlichen Worten fest, mein fotografisches Gedächtnis ist
miserabel, ich gebe hier nur das Gefühl wieder, was letztendlich das
Erlebte bei mir hinterließ):
1 = Ameisensäure
2 = Aminosulfate
3 = Zyanidamphitamin
4 = Salpetersäure
5 = Kochsalzlösung
6 = Dysribonuklearsulfide
7 = Phosphatderivate
8 = Arsenessenzen
usw usf
Zwei Seiten eng beschrieben und die
Erklärung, dass man in folgender Speisenaufzählung nur noch die
Nummern fände, die man aber an Hand der Tabelle nachschlagen könne,
um zu erfahren was in den Speisen enthalten sei.
WIE BITTE? Kann man diesen Unfug, den
sich sicherlich Schwachköpfe der EU-Riege ausgedacht haben, nicht am
Ende der Speisekarte verfrachten? Ich meine, ich bin ausgezehrt nach
der körperlichen Anstrengung des Waldspaziergangs und möchte mich
stärken... nach der Tabelle vergeht’s einem doch. Ich weiß ja,
dass in den Lebensmitteln Chemie steckt, aber will ich es so genau
wissen? Wer von uns hat nicht vor Jahren beim Einkaufen entdeckt,
dass die Inhaltsstoffe der Produkte immer kryptischer werden. E 127,
E 733, E 815...... Erst beschloss ich ja, in meinem damals
jugendlichen Überschwang, NIEMALS Lebensmittel zu kaufen, in dem
mehr als zwei E’s enthalten sind, bis ich entdeckte, dass man von
Bier, Karotten und Badezusätzen nicht wirklich satt wird.
Ist es nicht kongenial? Der Mensch
schafft es, mit seinem tollen Gehirn, Speisen noch haltbarer noch
künstlicher zu machen und schafft dann Gesetzte in denen es darum
geht, dass Konsumenten gewarnt werden müssen, dass sie Chemie zu
fressen in Begriff sind.
Ich jedenfalls habe nichts zu essen
bestellt und mich darauf verlassen, dass im Kaffee nur Kaffee, Wasser
und Milch ist – was sicherlich sehr blauäugig von mir war.
Nehmen wir doch zum Beispiel, um beim
Thema zu bleiben, den Einkauf an sich. Beobachten wir ein Tier bei
der Nahrungsbeschaffung: es legt sich auf die Lauer nachdem es eine
Fährte gewittert hat und nach kurzer präziser Jagd, nagt es bereits
an den Rippen der Beute. Oder es hängt sich in einen Baum und frisst
los, senkt den Kopf über ein Grasbüschel und kaut etc.
Der Mensch? Wir gehen in einen
Supermarkt, kämpfen uns durch diverse E-verseuchte Produkte,
genveränderte Gemüsesorten und mit Hormonen angereicherte Schnitzel
was ja schon einer Jagd an sich gleich kommt, gedenken wir nur der
vielen widerrechtlich geparkten Einkaufswagen mitten im Gang oder den
krassen Linksabbiegern, aber wenn es ans Zahlen geht, dann wird es
erst richtig bizarr. Erst legen wir die Ware vom Regal in den Korb,
später von diesem auf das Band, von dort wieder in den Korb nachdem
es eingescannt wurde. Dann kramen wir noch Leergutzettel hervor ,
danach entscheiden wir uns per Karte zu zahlen, wir dürfen aber
nicht auf die diversen Paybacks vergessen, also noch eine weiter
Plastikkarte heraus gekramt (welche zwischen
Otto-Obervertrauensgoldkundenkarte, Krankenkassenkarte, Stechkarte,
Amex- Visa- Eurocard – etc und diversen Buchclubkarten steckt).
Ist Euch schon aufgefallen, dass Ihr
weniger Hände beim Bezahlen frei haben, als beim nach Hause tragen
Eurer Einkäufe?
Sind wir eigentlich irre geworden?
Haben uns all die PCs, Handys und I-dingens schon so verstrahlt, dass
wir komplikationssüchtig geworden sind?
Ich habe zu Hause Geräte herum
stehen, die mir im Alltag Zeit ersparen sollen bzw. meine Freizeit
versüßen. Wisst Ihr, dass ich bei den meisten Maschinen lediglich
20 % aller Knöpfchen kenne und auch nutze? Für all die anderen
Funktionen müsste ich den Dipl. Ing. in Technik ablegen (bzw. den
Bachelor in Betriebsanleitungslesen). Aber vielleicht ist genau das
ja auch Sinn und Zweck der eingesparten Zeit.
Für mich jedenfalls hat sich die
Frage der Religion erledigt, ich werde Buddhistin. Denn wenn ich ein
schlechtes Leben führe, dann reinkarniere ich als E 275 und brauch
mir nicht mal um mich selbst Gedanken zu machen.