... oder Sylvester, wie ich als Kind immer geschrieben habe, denn ich bin mit Cartoons aufgewachsen.
Keine Ahnung warum, aber seit vielen Jahren ist mir kein Ereignis mehr egal als dieses.
Weihnachten, als nicht religiöser Mensch sollte mir diese Festlichkeit ferner sein, ist es aber nicht, denn Weihnachten verbinde ich mit schöner Stimmung, Festglanz, friedlichen Menschen, Freude über langersehnte erfüllte Wünsche... mit Kindern sowieso. Wenn Kerzen flackern, wohlige Düfte durchs Haus ziehen, schön dekorierte Läden und Lokale das Auge erfreuen. Wenn man nicht ganz dem Konsumwahn verfällt, der Sinn hinter dem Fest, auch für Agnostiker durchaus akzeptabel. Der einzige Moment im Jahr, an dem ich sogar freiwillig gerne eine Kirche betrete, nicht als Tourist, sondern als jemand der die feierliche Stimmung mitgeniesst ohne sich dabei wie ein Eindringling zu fühlen.
Aber der Jahresausklang? Was bringt er? Viele betrunkene Menschen, Kracherei, schlechtes Fernsehprogramm: selbst da wo normalerweise Kultur läuft, nur uninteressante Rückblicke von Ereignissen, die einem sowieso noch fest in Erinnerung sind oder Konzerte von veralteten Bands, die mich so wenig interessieren wie Fussballereignisse und ein erzwungenes Wachbleiben bis lang nach Zwölfe.... an keinem anderen Tag zieht es mich geistig früher ins Bett.
Die Weihnachtsdekoration wirkt nun nur noch deplatziert, verstaubt und glanzlos, wenn man Pech hat, sieht der Baum schon sehr traurig aus... halt noch ein wenig durch, auch wenn die Festtagsstimmung längst vorbei ist!
Der Januar, allein der Monat verspricht schon, dass das Jahr unschön beginnt - immer. Ein Monat in dem massenhaft Stoff vom Konto gebucht wird, wer seine Lohnsteuererklärung nicht gemacht hat, hat diese auch noch an der Backe hängen - zusätzlich zum Weihnachtsdeko ab- und wegräumen, Baum entsorgen und der Jagd nach der letzten Nadel in der hintersten Dielenritze.
Vorbei der Glanz, die Wampe immer noch furchtbar überfüllt von der Völlerei der letzten Wochen... wobei man die übrige Schokolade und die Kekse einfach nicht mehr sehen kann, die sich sogar dann im Haus befinden, wenn man nicht selbst gebacken hat.
Neujahrsglückwünsche.... ausformuliert bis spät in den Januar, wann immer man jemanden trifft, den man seit dem letzten Jahr nicht mehr gesehen hat.
Was also läutet Silvester ein? Den grässlichen Jahresanfang, mit wieder schlecht- oder normalgelaunten Menschen, die alle wieder der Hoffnung erlegen sind, das Zusammenrücken der Zeiger um punkt Zwölf bringe endlich ein Besseres. Die Knallerei treibe die alten Probleme aus und bereiten den Weg für Neues... jetzt endlich nehme ich ab, endlich kümmere ich mich mehr um die Kinder, um die Familie, um die Freunde..... spätestens im Februar die Ernüchterung: die Turmuhr, die Zwölfe schlägt, hat wieder gar nichts verändert, das Feuerwerk war wieder nur für die Augen schön.
Als Kind gehörte der letzte Tag im Jahr noch zu den Höhepunkten, gleich nach Ostern, Geburtstag und Weihnachten... man DURFTE länger aufbleiben, man freute sich über die schlechten Shows im Fernsehen, wenn man Glück hatte gab es "Quo Vadis" . Wein oder Sekt, nein das durfte man nicht, aber - wer so wie ich in den 60ern geboren wurde - durfte zumindest ein Gläschen Eierlikör... ist ja süss, also nicht so schlimm wie der derbe Wein, dass das Zeug hochprozentig war, und einem kurzzeitig die Lichter ausgepustet hat, war nicht so wichtig ;)
Und dann das Bleigiessen mit den Ergebnissen, die immer aussahen wie venezianische Zombiegondeln, Atompilze oder Schöpflöffel.
Die Mannerfischchen, die man gefälligst von hinten zu knabbern hatte, damit das Glück nicht davonschwimmt und kleine flache Schornsteinfeger aus Plastik, so klein dass sie grade in die Taschengeldbörse passten.... wo sich schon von den Vorjahren kleine Schweinchen, Kleeblätter und Fliegenpilze tummelten - an manchen Tagen der einzige Inhalt im Geldbeutel.
Aber ich bin schon lange kein Kind mehr und die Erinnerungen an kindliche Silvester sind zu fern, als dass sie mir ein angenehmes Gefühl in den Kopf zaubern könnten.
Ich bin ein Silvesteropfer, das sich nichts sehnlicher wünscht, als allein mit einem Buch in der Hand in den stillsten Winkel im Haus zu flüchten.
Deswegen: kein Gruss, kein Wunsch!
Ich schreibe gerne, über alles mögliche: mein Alltag, meine Familie, meine Freunde... und ab und zu ätze ich auch gerne herum. Blogs sind die neuen Tagebücher - und Ihr dürft mitlesen!
Dienstag, 31. Dezember 2013
Montag, 23. Dezember 2013
Brief an den Petrus
Lieber Petrus,
ich kann das gut verstehen!
Auch ich erliege oft der Versuchung, mich schon im Advent, kurz vor Weihnachten, an den gebunkerten Leckereien zu vergehen. Mal ehrlich: man kann da nicht widerstehen - all die leckeren Plätzchen, das Festbockbier, der Weihnachtslikör, der edle Tropfen Wein, die fettigen Pasteten auf einem frischen Brötchen.
So derart vollgefressen und -gesoffen, da könnte ich meine Arbeit auch nicht mehr ordentlich erledigen. Da kommt man schon ein bissl durcheinander.
Ich meine, ich schätze es durchaus, dass ich derzeit leicht bekleidet wie im Vorfrühling meine Morgenzigarette am Balkon geniessen kann, anstatt angedirndelt wie das Michelinmännchen bibbernd, die halbe Zigarett ausdrückend, weil man sich sonst die Frostbeulen holt.
Wenn Du die Temperaturen für morgen noch ein wenig hochschrauben könntest, dann wär' das super, dann könnten wir den Fisch, den ich ursprünglich panieren und im heissen Fett ausbacken wollte, auf der Terrasse grillen.... ist eh viel gesünder. Garten wird wohl nicht gehen, weil der Boden, durch den in den letzten Tagen strömenden Regen, einer Sumpflandschaft gleicht. Terrasse geht schon in Ordnung.
Auch Sonnenschein muss nicht wirklich sein, immerhin sieht man dann, dass ich leider vor der Weihnachtsdekoration keine Zeit hatte, die Fenster zu putzen.
Durch Deine Verwirrungen habe ich mich in den letzten Jahren ordentlich umstellen müssen. Winterklamotten kommen jetzt immer im April bis Juli in den Schrank und die Regensachen kurz vor Weihnachten. Die T-Shirts und kurzen Hosen kommen in den beiden Monaten März und Oktober in Einsatz...
war etwas gewöhnungsbedürftig, aber der Mensch ist ja flexibel.
Schnee? Ich kann mich eigentlich kaum noch erinnern, wie das aussieht - Du wahrscheinlich auch nicht, deswegen kommst Du ja immer erst Ende Jänner auf die Idee Frau Holle zu fragen, die sich dann bis Mitte März - also kurz vor dem ersten Sommeranflug - kaum noch einkriegen kann, Dir zu zeigen, wie ein ordentlicher Schneefall aussieht.
Auch da kann man umdenken: Tannenbäumchen im Garten einpflanzen, Geschenke bei Frühlingstemperaturen hinter den Büschen verstecken, damit die Kinder in Gummistiefeln und Regencape danach suchen können. Zu Ostern dann die Süssigkeiten unter den Osterbaum legen, in der warmen Stube, während draussen der Schneesturm tobt.
In Hawaii und Sibirien funktioniert das ja auch seit Jahrhunderten.
Passt schon.
Hau Dir ruhig weiter die Drogen in die Birne und mach das Wetter wie Du grad kannst.... wir richten uns danach.
Happy Psychedelicum lieber Petrus
und Prost
Deine Blubie
ich kann das gut verstehen!
Auch ich erliege oft der Versuchung, mich schon im Advent, kurz vor Weihnachten, an den gebunkerten Leckereien zu vergehen. Mal ehrlich: man kann da nicht widerstehen - all die leckeren Plätzchen, das Festbockbier, der Weihnachtslikör, der edle Tropfen Wein, die fettigen Pasteten auf einem frischen Brötchen.
So derart vollgefressen und -gesoffen, da könnte ich meine Arbeit auch nicht mehr ordentlich erledigen. Da kommt man schon ein bissl durcheinander.
Ich meine, ich schätze es durchaus, dass ich derzeit leicht bekleidet wie im Vorfrühling meine Morgenzigarette am Balkon geniessen kann, anstatt angedirndelt wie das Michelinmännchen bibbernd, die halbe Zigarett ausdrückend, weil man sich sonst die Frostbeulen holt.
Wenn Du die Temperaturen für morgen noch ein wenig hochschrauben könntest, dann wär' das super, dann könnten wir den Fisch, den ich ursprünglich panieren und im heissen Fett ausbacken wollte, auf der Terrasse grillen.... ist eh viel gesünder. Garten wird wohl nicht gehen, weil der Boden, durch den in den letzten Tagen strömenden Regen, einer Sumpflandschaft gleicht. Terrasse geht schon in Ordnung.
Auch Sonnenschein muss nicht wirklich sein, immerhin sieht man dann, dass ich leider vor der Weihnachtsdekoration keine Zeit hatte, die Fenster zu putzen.
Durch Deine Verwirrungen habe ich mich in den letzten Jahren ordentlich umstellen müssen. Winterklamotten kommen jetzt immer im April bis Juli in den Schrank und die Regensachen kurz vor Weihnachten. Die T-Shirts und kurzen Hosen kommen in den beiden Monaten März und Oktober in Einsatz...
war etwas gewöhnungsbedürftig, aber der Mensch ist ja flexibel.
Schnee? Ich kann mich eigentlich kaum noch erinnern, wie das aussieht - Du wahrscheinlich auch nicht, deswegen kommst Du ja immer erst Ende Jänner auf die Idee Frau Holle zu fragen, die sich dann bis Mitte März - also kurz vor dem ersten Sommeranflug - kaum noch einkriegen kann, Dir zu zeigen, wie ein ordentlicher Schneefall aussieht.
Auch da kann man umdenken: Tannenbäumchen im Garten einpflanzen, Geschenke bei Frühlingstemperaturen hinter den Büschen verstecken, damit die Kinder in Gummistiefeln und Regencape danach suchen können. Zu Ostern dann die Süssigkeiten unter den Osterbaum legen, in der warmen Stube, während draussen der Schneesturm tobt.
In Hawaii und Sibirien funktioniert das ja auch seit Jahrhunderten.
Passt schon.
Hau Dir ruhig weiter die Drogen in die Birne und mach das Wetter wie Du grad kannst.... wir richten uns danach.
Happy Psychedelicum lieber Petrus
und Prost
Deine Blubie
Montag, 16. Dezember 2013
Die Post
aus aktuellem Anlass, habe ich mal wieder in meinem Archiv gekramt und eine alte Geschichte ausgegraben... für meine Bloggerkollegin Sabine ;)
Die liebe Post
Diese Geschichte stammt direkt aus meinem Arbeitsalltag. Passiert ist
sie irgendwann im Januar 2001, ich habe Versandpakete für unsere Kunden
hergerichtet und unser Azubi brachte sie zur Post (die größte
und wichtigste Postfiliale in Frankfurt).
Beim letzten Paket fiel mir auf, daß unsere Paketscheine (also der
Zettel auf den die Adresse und der Absender geschrieben wird) alle sind.
Und ich ersuchte unseren Azubi, daß er doch gleich einen ganzen Stapel
mitbringen solle. Er kam nach einer Weile OHNE Paketscheine retour und
erzählte:
In dieser Filiale gäbe es keinen einzigen Paketschein mehr, die
Angestellten wollten eh immer mehr bestellen, aber der Filialleiter würde
es nicht genehmigen, sie müssen halt mit der vorgeschriebenen Ration
auskommen... Wir sollten diese Paketscheine kostenpflichtig unter folgender
Telefonnummer selbst bestellen......
???????????????????????????
Also nur, damit nun niemand jetzt auf falsche Gedanken kommt: ich rede
hier von den popeligen Paketscheinen, die man gratis zu Hauf in jeder Postfiliale
am Schalter nehmen kann!
Ich reagierte darauf natürlich gleich mit 180 Sachen, krallte mir
den Zettel mit der Telefonnummer und rief dort ziemlich aufgewühlt,
aber dennoch beherrscht an. Unter dieser Nummer wurde mir mitgeteilt, daß
ich falsch sei. Aber man gab mir eine andere Nummer. Dort wollte man erst
einmal meine fünfstellige Kundennummer wissen, die ich natürlich
nicht hatte - also erklärte ich nochmal was ich wollte, für den
Fall, daß man mich einfach nur mißverstanden hätte. Eine
sehr kompetente Frauenstimme, gefestigt vom Leben und stark gegen jede Art
von Gefühlsregung, jeden Satz beginnend mit "Ich verstehe ihren Unmut
sehr gut, Frau L...", erklärte mir, daß ich nicht berechtigt sei,
diese Paketscheine zu ordern, dies können nur spezielle Kunden, oder
meine zuständige Postfiliale.
Ich merkte, wie ich immer mehr gegen Windmühlen kämpfte, und
es blieben mir eigentlich nur noch zwei Möglichkeiten: entweder laut
blöde "&§§§%" reinzuschimpfen und einzuhängen,
oder "Dann geben sie mir bitte jetzt einen akzeptablen Vorschlag, wie ich
weiter meinen Geschäften bezüglich Versand per Post nachgehen kann,
ohne Geschäftsentgang zu erleiden und die Post verklagen zu müssen!"
zu sagen.
Ihr Lösungsvorschlag war: "Ich verstehe ihren berechtigten Unmut
sehr gut, Frau L., aber ich schätze mal, Sie werden sich an unser
Servicetelefon wenden müssen."
Bereits diese erfolglosen Telefonate kosteten mich schon 35 Minuten meiner
wirklich knappen Arbeitszeit und stark innerlich brodelnd wählte ich
also diese dritte Nummer....
"Hier ist das Servicetelefon der Deutschen Post, wenn Sie.. wollen, dann
drücken Sie die Nummer 1, wenn Sie .... wollen, dann drücken Sie
die Nummer 2...."
Mehr wollte ich eigentlich nicht mehr hören, und legte den Hörer
so auf, daß ich mich heute noch wundere, daß das Telefon
überhaupt noch benutzbar ist. Ich holte mir, bereits
überschäumend vor Wut, das Telefonbuch und rief die Postfiliale
an. Nach etwa 30x Läuten (ich verbiss mich bereits in der Schreibtischkante)
wurde abgehoben und ein zartes Frauenstimmchen, etwas wackelig und unsicher,
meldete sich. Ich nahm an, eine Praktikantin, Aushilfe oder Azubin am anderen
Ende zu haben und verlangte, meinen letzten Rest Fassung bewahrend, den
Geschäftsführer oder Filialleiter. "Ja, äh, da sind sie bei
mir schon richtig", vermeldete das zarte Stimmchen am anderen Ende. Innerlich
auf Kampf eingestellt, verspürte ich sowas wie Siegesbewußtsein
- dieses Frauchen würde ich locker in der Pfeife rauchen....
Ich schilderte also erneut das Problem und fügte noch hinzu, was
mein Azubi erzählte - von wegen Rationierung und so... ihre Antwort
(unveränderter Originalwortlaut): "Nein, so ist es natürlich nicht,
Fakt ist, daß wir die Paketscheine längst bestellt haben, aber
das Paket scheint (UND JETZT KOMMTS!!!!!!!) auf dem Postweg verloren gegangen
zu sein. Wir wollten uns eh schon von der benachbarten Postfiliale welche
leihen, aber die wollen uns keine geben, weil wir angeblich auch immer so
böse sind und denen nichts leihen."
Ich kämpfte inzwischen mit den Tränen... aber vor lauter
unterdrücktem Lachen... und versuchte gefaßt zu antworten: "Was
schlagen sie mir also vor, damit ich keinen Geschäftsentgang habe?"
Kurzes Schweigen am anderen Ende der Leitung... fast meinte ich , das
Rattern der Schrauben im Gehirn zu vernehmen... dann meinte sie mit total
fröhlicher Stimme (glücklich darüber, eine Lösung gefunden
zu haben):
"Der Kollege soll doch einfach hierher kommen und sich einen Stapel
Paketscheine mitnehmen...."
Weiter kam sie nicht, denn ich bellte heiser in den Hörer: "WAS MEINEN
SIE WARUM ICH SIE JETZT ANGERUFEN HABE????? LAUT IHRER KOLLEGEN GIBT ES JA
KEINE MEHR IN IHREM GANZEN VERKACKTEN POSTAMT!!!!!!"
Sie stutze leicht und meinte dann: "Also ich sehe mich gerade hier um,
an einigen Schaltern liegen noch welche.... "
Ich: "Wollen sie mich jetzt verarschen?"
Wahrscheinlich hörte sie das Geräusch, das die Schrotflinte
beim Durchladen machte und warf sofort ein: "Wissen sie was? Sie geben mir
jetzt einfach ihre Adresse und ich schicke ihnen einen Stapel!"
Solche Erlebnise lassen mich beruhigt meine Briefe per Email versenden
- so kommen sie mit Sicherheit auch wirklich an!
Freitag, 13. Dezember 2013
Wie es wirklich war
(diese Satire habe ich zwar schon vor 10 Jahren geschrieben, aber grade so vor Weihnachten ist sie wieder aktuell ;) )
Wie es wirklich war
Nazareth,
4. Januar
Liebes
Tagebuch
Heute
haben mir meine Eltern gesagt, dass ich den Zimmermann Josef heiraten soll...
menno, ich komm zu der Hochzeit wie die Jungfrau zum Kind, was soll ich mit dem
alten Sack. Ausserdem will er unbedingt Hochzeitsreise nach Bethlehem machen,
er meint, es sei das worauf das Volk zählt. Ein absolutes Muß... ich kann es
mir ja herzlichst vorstellen: Wein aus Eimern und laute Musik, aber für junge
Leute wie mich wahrscheinlich nichts los. Naja, mal sehen, ich kann eh nichts
dagegen tun.
Nazareth,
5. Februar
Heute
war Verlobung, er ist eigentlich ganz nett, aber ich denke immer noch, dass er
zu alt ist für mich. In einem Monat werde ich Frau Christus, hmm... ich kann
mich immer noch nicht daran gewöhnen.
Nazareth,
3. Mai
Liebes
Tagebuch
Entschuldige,
dass ich so lange nichts geschrieben habe, aber als Ehefrau hab ich irgendwie
kaum Zeit dafür. Josef und ich kommen gut miteinander aus, er ist eigentlich
doch viel netter als ich dachte. Ich mach mir nur Sorgen, weil meine Tage
ausbleiben. Jesses... sollte ich vielleicht schwanger sein????? Hochzeitsreise
haben wir verschoben, da Joesy zuviel Arbeit hat zur Zeit. Wahrscheinlich
verschieben wir sie auf Dezember.
Nazareth,
27. Juli
Jetzt
hab ich aber viel nachzuholen. Wir haben neue Freunde aus dem Orient kennen
gelernt. Sie albern ständig rum und meinen, sie wären die Kings schlechthin.
Dennoch sind sie ganz lustig, allerdings glaube ich, sie trinken zuviel Myrrhe und inhalieren zu
oft Weihrauch..... und das viele Gold mit dem sie sich behängen... Männer!
PS:
Ich bin im 4. Monat
Nazareth,
30. November
Josef
ist echt krass drauf, er besteht auf unsere Hochzeitsreise, obwohl ich ihm
mehrmals versucht habe klarzumachen, dass ich hochschwanger bin und unser Kind
dann wohl im Urlaub zur Welt kommen wird. Aber er ist so euphorisch, vor allem
weil unsere Freunde Balti, Melchi und dieser Kasper (dessen Namen ich mir eh
nie merke) mitfahren wollen. Er hat da so ein Einsterne Hotel ausgemacht wo es
auch einen prima Schuppen zum Abtanzen gibt. Na toll, und ich?!
Bethlehem,
30. Dezember
Na
super, so wie ich es mir gedacht habe: Unser Sohn erblickte genau hier in
Bethelbeach das Licht der Welt. Während die Männer wieder mal mit Myrrhe und
Weihrauch feierten im Schuppen, hatte ich meine ersten Wehen und irgend so ein
Typ starrte mich die ganze Zeit an, so ein Esel, anstatt Hilfe zu holen. Die
blöde Kuh von Kellnerin stand auch nur rum.
Aber
jetzt ist er da, der kleine Yoshua und lächelt vor sich hin und strahlt, dass
die Engel jubilieren würden.
Übrigens
wird ich nie nie wieder in einem Einsterne Hotel übernachten.... da ist es ja
bei uns zu Hause im Stall komfortabler! Morgen ist Silvester und mein Männeken
und die Kumpels werden mich wohl wieder alleine lassen.
Nazareth,
15. März
Liebes
Tagebuch
Als
Mutter komm ich wahrlich nicht zum Schreiben, Yoshi ist nun 5 Jahre und ich
liebe ihn über alles, aber ich glaube, er hat ein kleines Problem, er ist immer
am Fragen und Lernen. Eigentlich ist er ja noch viel zu klein dazu, dennoch
holt er ständig unsere Schriftrollen aus dem Regal und will lesen lernen.
Nazareth,
20. Februar
Heute
hab ich am Dachboden herumgestöbert und Dich, liebes Tagebuch wieder gefunden.
Viele Jahre sind vergangen, mein lieber
Mann ist leider vor einiger Zeit gestorben, er fehlt mir sehr. Yoshua macht mir
ein wenig Sorgen, weil er doch sehr sonderbar ist. Er geht jede freie Minute
angeln und wir wissen nicht mehr wohin mit den vielen Fischen, außerdem hat er
das Brotbacken gelernt und ehrlich, soviel können wir gar nicht zum Abendessen
verdrücken, wie er bäckt, aber er verteilt es unter den armen Leuten... was ja
ganz ok ist. Allerdings dass er ständig den Wein mit Wasser streckt, ich glaub
da wird er noch Probleme bekommen wenn die Leute das raus bekommen und das
sieht doch ein Blinder dass der Wein gestreckt ist. Ausserdem schmeckt er so
beschissen, dass es Tote zum Leben erweckt.
Nazareth,
30. November
Also
mein ältester Sohn macht mir richtig Kummer, anstatt das Handwerk seines Vaters
richtig zu lernen, hängt er nur mit
seinen Kumpels rum und schwingt große Reden. Ich wäre glücklich wenn er endlich
heiraten würde.
Nazareth,
14. Januar,
Okay,
ich weiß jetzt, dass er nicht schwul ist, obwohl er ständig mit Typen rummacht.
Er hat eine Frau kennen gelernt, ich weiß nur nicht, ob ich so glücklich sein
soll über seine Bekanntschaft. Sie ist wohl eher ein leichtes Mädchen und
scheinbar hatte sie schon einen Mann vor ihm. Hören denn die Sorgen nie auf?
Nazareth,
24. Februar
Um
Himmels Willen, mein Sohn ist ein Rowdy!!!! Ich wußte ja, daß die Typen mit
denen er sich immer trifft, nichts für ihn sind. Nun hat er im Tempel
randaliert und die römische und die israelische Polizei ist ihm auf den Fersen.
Jerusalem,
12. April
Bin
hier in einem Hotel in der Hauptstadt. Es ist soweit, mein Sohn sitzt im
Gefängnis. Bei einem nächtlichen Gelage ist er gefaßt worden. Einer seiner –
ach so dicken - Kumpels hat ihn
verraten. Und sein bester Freund leugnet sogar, dass er ihn überhaupt kennt.
Ich wußte ja schon immer, sein schlechter Umgang wird ihn noch mal zu Fall
bringen. Heute war ich ihn besuchen, er
sagt es sei ein Kreuz mit den Römern.
Ich
bekomme ihn da raus, er wird wieder aufstehen aus dem Dreck und dann ist alles
gut.
Hier
enden die Aufzeichnungen der Frau Maria Christus.
Dienstag, 10. Dezember 2013
Manchmal zweifle ich an meinem Geschlecht
Tupper, Avon, Thermomix, PartyLite... alles Begriffe mit denen ich absolut nichts anfangen kann, würden sie: Trapper, Avatar ,Thermosflasche und Partyleut' lauten, würde mein Herz vermutlich höher schlagen.
Schuhe? Ja, meine müssen schwarz und flach sein und dürfen nicht wehtun. Ich besitze 4 Paar, davon ist eines ein Paar Hauspantoffeln... mehr kann man doch auch gar nicht tragen, oder? Manolo Blanik hielt ich lange Zeit für eine italiensich-tschechische Fastfoodkette.
Klamotten? Ja, am liebsten übers Internet oder noch besser bei Aldi - wenn's passt, dann wird's gleich 5x gekauft - dann ist wieder Ruhe für die nächsten Jahre (wenn ich nicht krass zu- oder abnehme).
Fingernägel? Die sind vorhanden, wenn mehr als zwei abbrechen, dann greife ich seufzend zur Feile... oder wenn ich "lustige" Sachen anfange zu tippen, dann sind sie wohl mal wieder zu lange.
Handtaschen? Ja, hab ich mehr als ich brauche, auf einer ist eine Hello Kitty, meine neueste hat eine Eule drauf und eine ist ein Shawn das Schaf Rucksack.
Ich bekomme jedesmal grosse Augen, wenn junge Mädels knapp über 20 Jahre jung auf facebook ihre neuste Handtasche präsentieren, die aussieht, als wäre sie auf Omis Dachboden gefunden worden.
Weder in Wien, noch in Frankfurt oder Heidelberg könnte ich auf Anhieb einen Juwelier nennen... keine Ahnung woher man Schmuck bekommt... bei Tchibo?
Doch, es gibt es eine sehr weibliche Seite an mir... die bricht jedesmal krankhaft durch, wenn ich einen Handarbeitsladen betrete, da werde ich zum Tier und ich horte Stoffe und Wollknäuel wie andere Konserven und Nudelpakete - nein, eigentlich kenne ich niemanden, der Lebensmittel hortet. Egal, ich habe jedenfalls Material zu Hause, das reicht, um auch noch meine Urenkel einzukleiden - wenn ich denn so alt würde.
Allerdings einem Handarbeitskränzchen beizuwohnen, das ginge absolut nicht. Gemeinschaftliches Häkeln und Stricken - die Fortsetzung des so verhassten Handarbeitsunterrichts in der Grundschule... *schüttel*.
Es hat schon so seine Gründe, warum "mein" Stammtisch ein rein männlicher ist, gemütlich ein oder zwei Bierchen zischen und verbal die Welt retten, die kurzen Fußballmomente sind die Zeiten, in denen ich in Ruhe aufs Klo gehen kann.
Und Schreibwaren, da kann ich mich auch nicht zügeln. Wären mein Notizbücher- und Stiftelager Lebensmittel, so könnte ich auch damit eine afrikanische Kleinstadt vor dem Verhungern retten... dabei schreibe ich noch nicht einmal mit der Hand, wird eh alles in den PC getippt. Aber was wenn mal für lange Zeit der Strom ausfällt?
Gut, dass ich drei Kinder zur Welt gebracht habe, sonst würde ich weiter an meinem Geschlecht zweifeln ;)
Schuhe? Ja, meine müssen schwarz und flach sein und dürfen nicht wehtun. Ich besitze 4 Paar, davon ist eines ein Paar Hauspantoffeln... mehr kann man doch auch gar nicht tragen, oder? Manolo Blanik hielt ich lange Zeit für eine italiensich-tschechische Fastfoodkette.
Klamotten? Ja, am liebsten übers Internet oder noch besser bei Aldi - wenn's passt, dann wird's gleich 5x gekauft - dann ist wieder Ruhe für die nächsten Jahre (wenn ich nicht krass zu- oder abnehme).
Fingernägel? Die sind vorhanden, wenn mehr als zwei abbrechen, dann greife ich seufzend zur Feile... oder wenn ich "lustige" Sachen anfange zu tippen, dann sind sie wohl mal wieder zu lange.
Handtaschen? Ja, hab ich mehr als ich brauche, auf einer ist eine Hello Kitty, meine neueste hat eine Eule drauf und eine ist ein Shawn das Schaf Rucksack.
Ich bekomme jedesmal grosse Augen, wenn junge Mädels knapp über 20 Jahre jung auf facebook ihre neuste Handtasche präsentieren, die aussieht, als wäre sie auf Omis Dachboden gefunden worden.
Weder in Wien, noch in Frankfurt oder Heidelberg könnte ich auf Anhieb einen Juwelier nennen... keine Ahnung woher man Schmuck bekommt... bei Tchibo?
Doch, es gibt es eine sehr weibliche Seite an mir... die bricht jedesmal krankhaft durch, wenn ich einen Handarbeitsladen betrete, da werde ich zum Tier und ich horte Stoffe und Wollknäuel wie andere Konserven und Nudelpakete - nein, eigentlich kenne ich niemanden, der Lebensmittel hortet. Egal, ich habe jedenfalls Material zu Hause, das reicht, um auch noch meine Urenkel einzukleiden - wenn ich denn so alt würde.
Allerdings einem Handarbeitskränzchen beizuwohnen, das ginge absolut nicht. Gemeinschaftliches Häkeln und Stricken - die Fortsetzung des so verhassten Handarbeitsunterrichts in der Grundschule... *schüttel*.
Es hat schon so seine Gründe, warum "mein" Stammtisch ein rein männlicher ist, gemütlich ein oder zwei Bierchen zischen und verbal die Welt retten, die kurzen Fußballmomente sind die Zeiten, in denen ich in Ruhe aufs Klo gehen kann.
Und Schreibwaren, da kann ich mich auch nicht zügeln. Wären mein Notizbücher- und Stiftelager Lebensmittel, so könnte ich auch damit eine afrikanische Kleinstadt vor dem Verhungern retten... dabei schreibe ich noch nicht einmal mit der Hand, wird eh alles in den PC getippt. Aber was wenn mal für lange Zeit der Strom ausfällt?
Gut, dass ich drei Kinder zur Welt gebracht habe, sonst würde ich weiter an meinem Geschlecht zweifeln ;)
Montag, 2. Dezember 2013
Zufriedene Wurstereien
ganz ehrlich... manchmal lässt sich das Kopfkino nicht wirklich ausschalten.... sehr "gelungener" Werbeslogan.....
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