Montag, 23. Dezember 2013

Brief an den Petrus

Lieber Petrus,

ich kann das gut verstehen!
Auch ich erliege oft der Versuchung, mich schon im Advent, kurz vor Weihnachten, an den gebunkerten Leckereien zu vergehen. Mal ehrlich: man kann da nicht widerstehen - all die leckeren Plätzchen, das Festbockbier, der Weihnachtslikör, der edle Tropfen Wein, die fettigen Pasteten auf einem frischen Brötchen.
So derart vollgefressen und -gesoffen, da könnte ich meine Arbeit auch nicht mehr ordentlich erledigen. Da kommt man schon ein bissl durcheinander.

Ich meine, ich schätze es durchaus, dass ich derzeit leicht bekleidet wie im Vorfrühling meine Morgenzigarette am Balkon geniessen kann, anstatt angedirndelt wie das Michelinmännchen bibbernd, die halbe Zigarett ausdrückend, weil man sich sonst die Frostbeulen holt.
Wenn Du die Temperaturen für morgen noch ein wenig hochschrauben könntest, dann wär' das super, dann könnten wir den Fisch, den ich ursprünglich panieren und im heissen Fett ausbacken wollte, auf der Terrasse grillen.... ist eh viel gesünder. Garten wird wohl nicht gehen, weil der Boden, durch den in den letzten Tagen strömenden Regen, einer Sumpflandschaft gleicht. Terrasse geht schon in Ordnung.
Auch Sonnenschein muss nicht wirklich sein, immerhin sieht man dann, dass ich leider vor der Weihnachtsdekoration keine Zeit hatte, die Fenster zu putzen.

Durch Deine Verwirrungen habe ich mich in den letzten Jahren ordentlich umstellen müssen. Winterklamotten kommen jetzt immer im April bis Juli in den Schrank und die Regensachen kurz vor Weihnachten. Die T-Shirts und kurzen Hosen kommen in den beiden Monaten März und Oktober in Einsatz...
war etwas gewöhnungsbedürftig, aber der Mensch ist ja flexibel.

Schnee? Ich kann mich eigentlich kaum noch erinnern, wie das aussieht - Du wahrscheinlich auch nicht, deswegen kommst Du ja immer erst Ende Jänner auf die Idee Frau Holle zu fragen, die sich dann bis Mitte März - also kurz vor dem ersten Sommeranflug - kaum noch einkriegen kann, Dir zu zeigen, wie ein ordentlicher Schneefall aussieht.

Auch da kann man umdenken: Tannenbäumchen im Garten einpflanzen, Geschenke bei Frühlingstemperaturen hinter den Büschen verstecken, damit die Kinder in Gummistiefeln und Regencape danach suchen können. Zu Ostern dann die Süssigkeiten unter den Osterbaum legen, in der warmen Stube, während draussen der Schneesturm tobt.
In Hawaii und Sibirien funktioniert das ja auch seit Jahrhunderten.

Passt schon.
Hau Dir ruhig weiter die Drogen in die Birne und mach das Wetter wie Du grad kannst.... wir richten uns danach.

Happy Psychedelicum lieber Petrus
und Prost
Deine Blubie

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