Es gibt sie
diese Momente im Leben, die man gerne, kaum sind sie passiert, mit der
Löschtaste eliminieren möchte. Wer kennt sie nicht? Da es aber keine
Löschfunktion gibt, kann man sie nur mit einer gehörigen Portion Humor und
Selbstverarschung versuchen zu verarbeiten und aus ihnen lernen.
Heute möchte
ich Euch teilhaben lassen, an meinem peinlichsten Moment in meinem Leben.
Es begab
sich vor ungefähr 15 Jahren in einem Comicbuchladen in Frankfurt, es war einer
dieser Arbeitstage, an denen sich kaum ein Kunde in den Laden verirrt und man
gerade als einziger die Stellung hält, weil die anderen Kollegen krank oder im
Urlaub sind. Ich brütete über einer kniffligen Bestellung und goss mir den
dritten Kaffee aus der Thermoskanne in meinen Lieblingsbecher. Da betrat ein
Pärchen den Laden und murmelte einen kaugummikauenden Gruß in meine Richtung.
Amerikanische Touristen! Ich fragte, ob ich behilflich sein könnte und bekam
tatsächlich ein „Ja, bitte“ zurück geworfen.
Folgender
Dialog passierte natürlich in englischer Sprache, der Einfachheit halber gebe
ich ihn übersetzt wieder.
Kunde: Ich
bin auf der Suche nach dem Supermancomic
xykrwblllbl.
Verkäuferin
(wuäh ausgerechnet Superman): Puh, äh… also … keine Ahnung. Ich glaube, den
haben wir nicht hier.
Kunde
(enttäuscht)
Verkäuferin(deutet
in eine Richtung): Sehen sie doch mal in der Heftchenkiste nach.
Kunde (kramt
ein wenig herum): es ist eher ein Buch, kein Heft
Verkäuferin
(ja mönsch, nerv jetzt ned rum): Hm… leider, echt, ich weiß es nicht.
Kunde (blickt
an mir vorbei ins Regal hinter mir, das mit den teuren Luxusausgaben): Da steht
es doch.
Verkäuferin:
Ah… super! Entschuldigung, ich lese nur Batman, die Superman-Ausgaben gehen ein
wenig an mir vorbei. Soll ich es gleich einpacken?
Kunde: Nein
danke, ich bin der Zeichner. Auf Wiedersehen.
Verkäuferin:
Garglgnarfblblblblblbl … könnten sie’s signieren? (flüsterte sie fast weinend
hinter der geschlossenen Glastür dem davon eilenden Künstler aus den Staaten
hinterher)
Da der
Künstler anschließend seine Signierstunde im Konkurrenzbuchladen zwei Straßen
weiter absolvierte, dauerte es auch keine 5 Minuten bis es alle comicrelevanten
Menschen in Frankfurt wussten, was für eine Nulpe ich bin. Die nächsten Monate
waren etwas unangenehm, wann immer ich auf der Einkaufsstraße Besorgungen
erledigte oder mit der U-Bahn fuhr, gab es ein paar pickelgesichtige Nerds, die
mit den Fingern auf mich zeigten, schallend lachten und „Loser“ wisperten.
Was ich
daraus gelernt habe? Batman ist einfach viel geiler als Superman!
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