Montag, 16. September 2013

Polemiken die keiner braucht

Hach, wie ich es liebe... diese anklagenden Geschreibsel, die weder durchdacht noch sonst irgendetwas sind. Gehäuft werden sie über die Startseiten auf facebook gejagt und brav geteilt.
So, hab ich gestern dies gefunden, nein - ich bin darüber gestolpert und hab mir fast die Nase dabei gebrochen.


Lieber Verfasser dieser nicht durchdachten Anklage

1970 arbeiteten die wenigsten Frauen, weil das nämlich damals noch nicht der Norm entsprach, eine Frau, die es schaffte, ihren Mann dazu zu überreden, einem Job nachgehen zu dürfen, musste meist mit übler Nachrede kämpfen, noch dazu wenn sie auch noch Kinder hatte. Eine selbstsüchtige Rabenmutter war sie dann, eine hässliche Emmanze und ihr Mann sowieso ein Versager, weil er wohl alleine nicht fürs Einkommen sorgen konnte und seine Frau nicht richtig in der Hand hatte..... so lautete dann die Meinung der Leute.

2-3 Kinder.... ja, das mag sein, denn auch die Pille hatte sich 1970 noch nicht komplett durchgesetzt, Geburtenregelung höchstens in der Großstadt.

Auto... ja, EINES. Damals hatte man noch nicht den Anspruch erhoben, dass jedes Familienmitglied das alt genug dafür war, ein eigenes Fahrzeug besitzen muss. Es gab ein gemeinsames Auto und das war im seltensten Fall ein fabrikneues Modell, es war durchaus noch üblich sich gebrauchte Klepperkisten zu holen, die gepflegt und repariert wurden bis nichts mehr ging. Und man war durchaus in der Lage, kleinere Strecken zu Fuss zu laufen, was scheinbar heute einfach unzumutbar erscheint.

Haus... ja, aber nicht wie heute Fertighäuser. 1970 hat man noch selbst gebaut, in mühevoller Körperarbeit über viele Jahre hinweg. Freunde und Familie haben dabei geholfen, Möbel wurden über lange Zeit und viele Jahre weiter benutzt und nicht alle zwei Jahre neu beim Schweden gekauft.
Der Stadtmensch hat sowieso immer schon in Mietwohnungen gewohnt.

Eine Familie in den 70er Jahren erhob nicht den Anspruch zweimal im Jahr in Urlaub zu fahren und Kleidungstücke wurde so lange getragen, bis sie wirklich nichts mehr taugten.. ich erinnere mich  noch sehr gut an unsere Hochwasserhosen und die aufgenähten Flicken an den Knien... man hat damals nicht einfach Kleidungsstücke weggeworfen, wenn sie ein wenig durch waren oder ein bisschen zu klein geworden.

Irgendwie werden diese Dinge leider immer wieder vergessen, aber wenn's nicht passt wird es halt passend gemacht.


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