herbst
vorbei die sorglosen sonnentage
schwer der himmel, wolkenverhangen
leise die klage
laut das verlangen
der regen tropft mal verhalten
dann er geht prasselnd nieder
im nebel vage gestalten
kalt klingen ihre lieder
das herz verschlossen wie nie
einsam legt sich das trübsal darum
erinnerung, wie schmerzhaft ist sie
im kopf ein nagendes warum
im mund ein bitterer geschmack
in den augen trockene tränen
nun ist er ab, der lack
möcht mich so gern in sicherheit
wähnen
die blüte fällt seufzend herab
vorbei ihre bunte pracht
die seele ein kaltfeuchtes grab
dunkler ist nur noch die nacht
allgegenwärtig der tod
nie war er näher als jetzt
hält im kreislauf des lebens das lot
hört nur, wie er die sense wetzt
„nach mir die sinnflut“
scheint der sommer zu schrei'n
in seiner endlosen wut
wahrt er den stolz – nur zum schein
vergessen die grenzenlose freiheit
die farbenfrohen tage der lust
vorbei die harmonische einigkeit
willkommen grauschwarzer frust
alles verkriecht sich nach innen
so meine seele nun auch
wertlos das grübelnde sinnen
schöne worte – nur schall und rauch
endlos werden die tage nun scheinen
grau und nass präsentiert sich die
welt
vom himmel verzagtes weinen
bis der winter endgültig einzug hält
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